Aktiv gegen den Klimawandel

Die BKK B. Braun Aesculap ist eine der ersten in der Branche, die ihre Emissionen nach dem „Clean-Development-Mechanism“ freiwillig kompensiert und somit die Auszeichnung „klimaneutrale Krankenkasse“ erhalten hat.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen und prägenden Aufgaben unserer Zeit. Die Folgen der Erderwärmung werden immer spürbarer. Weltweit besteht inzwischen Einigkeit, dass wir dem menschengemachten Klimawandel dringend entgegenwirken müssen. Die BKK B. Braun Aesculap ist bereit, Verantwortung für die Welt, die wir unseren Kindern und Enkeln überlassen, zu übernehmen. Denn ein Gelingen der Emissionsminderungen hängt ganz wesentlich von dem freiwilligen und konsequenten Handeln von uns allen ab.

Treibhausemissionen wurden ermittelt

„Wir sind uns der besonderen Verpflichtung gegenüber kommenden Generationen bewusst und handeln entsprechend“, so Mario Heußner, Vorstand der BKK B. Braun Aesculap. „Aus diesem Grund haben wir die Treibhausgasemissionen, die durch die Tätigkeiten der BKK BBA verursacht werden, von der Fokus Zukunft GmbH & Co. KG ermitteln lassen“, so Heußner weiter. Die Treibhausgasbilanz gibt einen transparenten Überblick über den Ausstoß von Emissionen. Somit bildet der Bericht einen wichtigen Baustein im Klimaschutzengagement der BKK B. Braun Aesculap.

Das Ergebnis

Der CO2-Fußabdruck betrug im vergangen Jahr ca. 239 Tonnen CO2 äquivalente Schadstoffe pro Jahr. In 2023 werden wir eine neue Bilanzierung erstellen lassen, sobald das Ergebnis vorliegt, werden wir dies hier veröffentlichen. Zur Veranschaulichung: Im Durchschnitt verursacht ein Mensch in Deutschland pro Jahr in etwa 11,6 Tonnen CO2 durch seine Lebensführung.

Als Ausgleich der CO2-Emissionen hat die BKK B. Braun Aesculap 239 Klimazertifikate für das Jahr 2023 erworben. Mit diesen Zertifikaten wird ein Windenergie-Projekt in Argentinien unterstützt, das durch den Verified Carbon Standard (VCS) der gemeinnützigen Organisation VERRA zertifiziert ist, sowie ein Biomasse-Projekt in Chile, welches dem Clean Development Mechanism (CDM) Standard entspricht. 

CO2-Ausstoss reduzieren

„Wir wollen unseren Ausstoß jedoch nicht nur kompensieren, sondern auch verringern. Dazu haben wir im ersten Schritt kurzfristig erreichbare Ziele zur Reduzierung von CO2-Emissionen erarbeitet und umgesetzt. Wir haben unter anderem auf klimaneutrales Papier umgestellt und beziehen unseren Strom am Standort Melsungen, Bahnhofstraße aus 100 % erneuerbaren Energien. Dienstreisen mit dem PKW werden weitestgehend durch den Einsatz von Videokonferenzen ersetzt. Somit entlasten wir die Umwelt und stärken das bereits vorhandene umweltbewusste, ressourcenschonende und verantwortungsvolle Handeln unserer Mitarbeiter. Im zweiten Schritt widmen wir uns längerfristigen Zielen, wie beispielsweise der bereits gestarteten Digitalisierung und der damit einhergehenden weiteren Reduzierung von Papier“, erläutert Mario Heußner.

FAQ - häufig gestellte Fragen zur klimaneutralen Krankenkasse

Warum engagiert sich die BKK B. Braun Aesculap für den globalen Klimaschutz?

Die Weltgemeinschaft hat sich darauf geeinigt, dass die Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius – besser noch auf 1,5 Grad – beschränkt werden muss, um katastrophale Folgen zu verhindern.

Wir haben erkannt, dass freiwillige Emissionsreduzierungen und der Ausgleich von unvermeidbaren Emissionen unerlässlich sind, um dem Klimawandel wirkungsvoll entgegenwirken zu können. Deshalb haben wir uns dazu entschieden unseren CO2-Ausstoß zu neutralisieren und wollen so einen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten. Denn wir wollen die Probleme nicht nur analysieren, sondern auch anpacken und lösen.

Was ist ein CO2-Fußabruck bzw. ein Carbon Footprint?

Der CO2-Fußabdruck ist das Maß für die Menge an Treibhausgasen (gemessen in CO2 -Äquivalenten), die direkt und indirekt durch eine Aktivität eines Einzelnen, eines Unternehmens, einer Organisation oder eines Produkts entsteht. Er bezieht die entstehenden Emissionen von Rohstoffen, Produktion, Transport, Handel, Nutzung, Recycling und Entsorgung ein. Der Grundgedanke des CO2-Fußabdrucks bzw. Carbon Footprints ist es demnach, eine Grundlage zu schaffen, auf der die Einflüsse auf das Klima gemessen, bewertet und verglichen werden können. Dadurch können notwendige Minderungspotentiale erkannt, Maßnahmen erarbeitet und deren Wirksamkeit bewertet werden.

Als Corporate-Carbon-Footprint wird der CO2-Fußabdruck eines Unternehmens bezeichnet und als Product-Carbon-Footprint wird der CO2-Fußabdruck eines Produkts bezeichnet.

Was bedeutet Klimaneutralität?

Nach dem Prinzip des im Kyoto-Protokoll beschriebenen „Clean Development Mechanism“ sollen Treibhausgase, die an einem Ort der Erde entstehen und nicht vermieden werden können, durch Klimaschutzprojekte an einem anderen Ort eingespart werden. Um diese zu finanzieren, kaufen Unternehmen Zertifikate entsprechender Klimaschutzprojekte aus den sechs verfügbaren Projektsektoren (Biomasse, Kochöfen, Solarenergie, Waldschutz, Wasserkraft und Windenergie). Jedes Zertifikat steht für 1 Tonne CO2, die durch das jeweilige Projekt eingespart wird. Weltweit gibt es zahlreiche Klimaschutzprojekte, die meisten davon unterstützen erneuerbare Energieprojekte. Die Initiatoren dieser Projekte erhalten für ihr Engagement Emissionsgutschriften, die in Form von Klimaschutzzertifikaten gehandelt werden können. Die Höhe bemisst sich beispielsweise durch den Vergleich mit den Emissionen, die durch den Bau eines Kohlekraftwerkes entstanden wären.

Wie wurde die Menge der CO2-Emissionen der BKK B. Braun Aesculap berechnet?

Für die Berechnung des Fußabdrucks der BKK B. Braun Aesculap haben wir die externe Nachhaltigkeitsberatungsgesellschaft Fokus Zukunft beauftragt. Die Emissionsbilanz wurde unter der Anwendung der offiziellen Richtlinie des Greenhouse Gas Protocols berechnet.

Was wird nach dem Greenhouse Gas Protocol berichtet?

Die Emissionen sind innerhalb des Greenhouse Gas Protocols nach den Scopes 1, 2 und 3 aufgeteilt, die jeweils verschiedene Arten von Treibhausgas-Emissionen umfassen. Scope 1 beinhaltet direkte Emissionen eigener Energieanlagen. In Scope 2 werden Emissionen erfasst, die indirekt bei der Bereitstellung von Energie für das Unternehmen entstehen. Scope 3-Emissionen sind weitere indirekte Emissionen, die in der gesamten Wertschöpfungskette entstehen.

Welche Treibhausgase werden in die Berechnung einbezogen?

In die Berechnung der Treibhausgasemissionen werden die sieben vom Weltklimarat IPCC und im Kyoto-Protokoll festgelegten Haupttreibhausgase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffmonoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKWs), Perfluorcarbone (PFCs), Stickstofftrifluorid (NF3) und Schwefelhexafluorid (SF6) einbezogen.

Was sind CO2-Äquivalente?

Nicht jedes der sieben Haupttreibhausgase ist gleichermaßen wirksam. Methan ist z. B. 21-mal so klimaschädlich wie CO2, Distickstoffmonoxid 310-mal und Schwefelhexafluorid sogar 14.000-mal. Um die Emissionen miteinander zu vergleichen, werden daher alle Treibhausgase auf CO2 umgerechnet. Man spricht dann von CO2-Äquivalenten.

Wie werden die erhobenen Verbrauchsdaten in Treibhausgasemissionen umgerechnet?

Die Umrechnung der erhobenen Verbrauchsdaten (wie z. B. Stromverbrauch oder Kraftstoffverbrauch) erfolgt mittels Emissionsfaktoren, welche die Emissionen je Einheit (z. B. je Kilowattstunde Strom oder Liter Benzin) angeben. Die Emissionsfaktoren stammen hauptsächlich vom DEFRA (Department for Environment, Food and Rural Affairs), aber auch aus der GEMIS Datenbank (Globales Emissions-Modell integrierter Systeme, IINAS) sowie aus der Datenbank Ecoinvent und werden regelmäßig aktualisiert.

Wie werden Emissionszertifikate generiert?

Die Initiatoren der Klimaschutzprojekte – überwiegend erneuerbare Energieprojekte – erhalten für ihr Engagement Emissionsgutschriften, die in Form von Klimaschutzzertifikaten gehandelt werden können. Die Höhe des Emissionsausgleichs bemisst sich z. B. durch den Vergleich mit den Emissionen, die durch den Bau eines Kohlekraftwerkes anstatt der Erzeugung von erneuerbarem Strom entstanden wären.

Welche Qualitätskriterien erfüllen die Klimaschutzprojekte?

Die von uns gekauften Klimaschutzprojekte werden jeweils nach einem der drei international anerkannten Zertifizierungsstandards - VCS (Verified Carbon Standard), UN CER (Certified Emission Reduction der Vereinten Nationen) oder der von WWF entwickelte Gold Standard - akkreditiert, freigegeben und kontrolliert. Die Validierung der Projektergebnisse, in Bezug auf die erzielten CO2-Einsparungen, wird durch unabhängige Prüfinstanzen, wie beispielsweise dem TÜV, bescheinigt.

Was passiert mit den CO2-Zertifikaten, nachdem sie gekauft wurden?

Die erworbene Anzahl an CO2-Zertifikaten wurden stillgelegt. Dies ist insofern bedeutend, da diese Stilllegung Voraussetzung für die Gestaltung und Vermarktung CO2-neutraler Unternehmen und/oder Produkte ist. Ohne Stilllegung könnte ein CO2-Zertifikat im freiwilligen Markt ggf. weiter gehandelt werden, wodurch keine zusätzliche Emissionsreduktion erreicht würde.

Welches Projekt wird durch die gekauften Zertifikate gefördert?

Mit insgesamt 119 Zertifikaten unterstützen wir ein Windenergie-Projekt in Argentinien, das durch den Verified Carbon Standard zertifiziert wurde. Die Projektbeschreibung finden Sie hier

Weitere 120 Zertifikate fördern ein Biomasse-Projekt in Chile für die energetische Nutzung der Reststoffe einer Zellstofffabrik, welches dem CDM-Standard entspricht. Die Projektbeschreibung finden Sie hier 

Warum werden internationale Projekte unterstützt?

Der Klimawandel ist global, es spielt also keine Rolle wo CO2-Emissionen ausgestoßen oder eingespart werden, am Ende ist die Summe der Treibhausgase entscheidend. In Deutschland ist die Reduktion beziehungsweise Kompensation von CO2 sehr teuer, in Schwellen- und Entwicklungsländern hingegen ist der Ausgleich günstiger. Im völkerrechtlich verbindlichen Kyoto-Protokoll wurde daher festgelegt, dass sogenannte Klimaschutzprojekte, die Treibhausgasemissionen vermeiden oder speichern, dort stattfinden sollen, wo sie am wirtschaftlichsten sind. Dementsprechend gibt es viele Projekte in Schwellen- und Entwicklungsländern, da hier das Potential der Einsparungen durch neue Technologien noch sehr hoch ist und diese wesentlich kostengünstiger eingesetzt werden können. Zudem sind dort häufig die Bedingungen für Erneuerbare Energieanlagen (Sonne, Wind, Wasser und Biomasse) deutlich vorteilhafter. Die Projekte tragen in Schwellen- und Entwicklungsländern zur Verbesserung der ökonomischen, sozialen und ökologischen Situation bei und unterstützen die Realisierung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Für Schwellen- und Entwicklungsländer ist der Emissionshandel ein wesentlicher Treiber für den Transfer sauberer Technologien und einer nachhaltig ausgerichteten wirtschaftlichen Entwicklung.

Welche Vorteile bringt die Klimaneutralität für die BKK B. Braun Aesculap?

  1. Beitrag zu den Zielen der Regierung, der Europäischen Union sowie der Nachhaltigkeitsziele (SDG) der Vereinten Nationen.
  2. Bewusstseinsbildung von Mitarbeitern, Versicherten und Leitstungserbringer hinsichtlich des Umgangs mit endlichen Ressourcen. Dies ändert positiv den Umgang mit Energie und sonstigen Ressourcen im Unternehmen und im Alltag der Menschen.
  3. Die BKK B. Braun Aesculap verfolgt hiermit die fortschrittlichen, innovativen, partnerschaftlichen und zukunftsweisenden Werte des Trägerunternehmens.
  4. Fördert das Bewusstsein für die Energiewende.